Münster – Anlässlich des diesjährigen “Red Hand Day” am Mittwoch den 12. Februar 2020, plant die Friedenkooperative (Friko) Münster eine gemeinsame Mahnwache mit der DFG-VK Münster und Pax Christi Münster. Auch die GEW Münster hat Unterstützung zugesagt. Die Aktion findet vor dem Rathaus auf dem Prinzipalmarkt statt und wird um 10:00 starten. „Red Hand Day“ ist eine weltweite Initiative gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten
Red Hand Day 2020 | UNICEF
Seit über 15 Jahren gibt es jetzt die Aktion und den Red Hand Day am 12. Februar, den internationalen Gedenktag an das Schicksal von Kindersoldaten. Hunderttausende rote Handabdrücke wurden schon in über 50 Ländern gesammelt und an Politiker und Verantwortliche übergeben, darunter der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der deutsche Außenminister und der Bundespräsident. Doch trotz vieler wichtiger Erfolge gibt es immer noch 250.000 Kindersoldaten weltweit.
Kindersoldaten auch bei der Bundeswehr
2019 wurden bis November mehr als 1.500 Minderjährige von der Bundeswehr neu eingestellt. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die auf der Seite „Unter18nie.de“ veröffentlicht wurde.

Das Kinderhilfswerk „terre des hommes“ kritisiert das Vorgehen der Bundeswehr: Statt das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre anzuheben, wie es der UN-Kinderrechtsausschuss seit 2008 fordert, stiegen die Zahlen minderjähriger Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr bis 2017 stetig an. „Damit ist Deutschland eines der wenigen Länder weltweit, dessen Militär noch minderjährige Soldaten rekrutiert. Über 150 Länder halten den sogenannten Straight-18-Standard dagegen ein“, sagte Kinderrechtsexperte Ralf Willinger von „terre des hommes“. „Eine Armee ist kein Platz für Kinder und Jugendliche.“ In der Bundeswehr seien junge Soldaten immer wieder schweren Rechtsverletzungen wie Vergewaltigung oder erniedrigenden Aufnahmeritualen ausgesetzt.
Kein Kinderspiel
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Ein Kommentar zu „Friedenskooperative Münster kündigt Mahnwache zum „Red Hand Day“ an“