Münster: Hugo Elkemann (Frieko) erklärt das Kriegerdenkmal „Stehender Soldat“ im Schlossgarten

„Der Spruch auf diesem Denkmal beinhaltet hier noch einmal ganz deutlich eine Kriegsvorbereitung.“

Am 6. Mai 1923 wurde im Schlossgarten Ehrenmal des 2. Westfälischen Feldartillerie-Regiments Nr. 22 – „Stehender Soldat“ enthüllt. Mit diesem Kriegerdenkmal werden die „gefallenen Helden“ geehrt. Es wird zu militärischer Pflichterfüllung und Opferwillen aufgerufen. Traditionelle, ehrende Intentionen verrät auch die Widmung der Stifter, also der Überlebenden des Regiments.

Promenade Münster                                                                                                                                                    Fotos Münster Tube

„Dieses Denkmal reiht sich ein in über zehn andere Denkmäler hier in der Promenade, die kriegsvorbereitend sind“, erklärt Hugo Elkemann von der Friedenskooperative (Frieko) Münster. Gestaltung und Inschriften des Denkmals tragen revanchistische Züge. Es mahnt, nicht „zu entarten“ und „Schwert und Ehre blank“ zu halten, also den Kampf fortzusetzen und die Gefallenen so aufzuwerten. Die Enttäuschung über den verlorenen Krieg wird deutlich. Der Soldat steht nicht nur für die Gefallenen, sondern auch für den „Kämpfer“, der Deutschland befreit. (Papenheim, S. 448)

Im Rahmen der Skulptur-Projekte in Münster stellte die Künstlerin Jenny Holzer (* 1950 in Gallipolis/Ohio, USA) einen Kranz von fünf beschrifteten Sandstein-Bänken um das Ehrenmal auf. Die Maße der Sandsteinbänke umfassen 35 x 152 x 15 cm. Auf den Bänken sind Texte eingemeißelt, die Kriegssituationen widerspiegeln. Zwei Bänke sind noch erhalten.

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