Münster: Proteste gegen Verschwörungsideologien werden fortgesetzt

Bündnis weist auf Gefahr des stochastischen Terrorismus hin

Münster. Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ aus Münster wird auch am kommenden Montag, den 23. Mai, um 17.30 Uhr die Proteste gegen die rechtsoffenen „Corona-Leugner*innen“ und für eine solidarische Bewältigung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen fortsetzen. Montag findet die Mahnwache wieder am Michaelisplatz/Prinzipalmarkt statt.

Covodioten_Münster

Das Bündnis warnt nach dem rechtsterroristischen Anschlag von Buffalo und dem verhinderten Anschlag in Essen vor der Gefahr des stochastischen Terrorismus, die von der verschwörungsideologischen Szene weltweit ausgeht. „Die rechtsterroristischen Attentäter von Hanau, Buffalo und Essen beriefen sich in ihren Manifesten auf Verschwörungserzählungen und versuchten damit, ihre Taten zu legitimieren“, erläutert Bündnissprecher Carsten Peters, „das zeigt das enorme Gewaltpotenzial, was von diesen Verschwörungsideologien ausgeht“.

Die Verschwörungserzählung vom vermeintlichen ‚Großen Austausch‘ wird weltweit von der extremen Rechten genutzt, um schwerste Gewalttaten zu rechtfertigen“, ergänzt seine Kollegin Liza-Schulze-Boysen, „Auch bei den sogenannten ‚Montagsspaziergängen‘ in Münster wird diese Theorie immer wieder ohne Widerspruch verbreitet.“

Auch wenn die Corona-Leugner*innen derzeit nicht mehr so viele Personen mobilisieren können, so bleibt ihre Ideologie doch brandgefährlich“, so Bündnissprecher Carsten Peters. Und Schulze-Boysen warnt: „Der Kern der Szene bleibt aktiv und Einzelne radikalisieren sich weiter – für rechten Terror braucht es schon lange keine feste Organisation mehr“, warnt Schulze-Boysen, „es ist eine diffuse Mischszene, die man trotz teils skurriler Auftritte und esoterischer Inhalte nicht unterschätzen sollte.“

„Die Beschreibung ‚PEGIDA mit Bio-Siegel‘ ist nicht von der Hand zu weisen. Wir bleiben daher wachsam und solidarisch und gehen gegen Antisemitismus, Demokratiefeindlichkeit und die extreme Rechte montags auf die Straße“, stellt Peters abschließend fest. „Wir sind darüber hinaus solidarisch mit den Streikenden an den Unikliniken und rufen dazu auf, deren Großdemo am 21.05. in Münster zu unterstützen.“

Vortrag: Der Einfluss der organisierten Rechten auf die Szene der Corona-Verharmloser*innen

30.05.2022 20:00 – 22:00 Uhr „F 24“ Frauenstraße 24 in Münster

Der Soziologe Andreas Kemper referiert über die Pläne rechtsextremer Akteure, die die Corona-Pandemie für ihre Zwecke nutzen wollten – bis zur Umsturzplanung.

Es geht um die Anfänge, aus denen sich die sogenannte Querdenken-Bewegung gegründet hat und um die AfD, die diese Bewegung für sich nutzt. Zudem wird der Unterschied zwischen Verschwörungstheorien und Verschwörungsideologien herausgearbeitet.

Münster: Protest gegen Corona-Leugner*innen (25. Juli 2020) – Rede: Andreas Kemper (Soziologe und Buchautor aus Münster)

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