Kundgebung in Solidarität mit den Protesten gegen die Ermordung von Jîna Mahsa Amini im Iran, Samstag, 24. September 2022, von 12:00 bis 13:30 Uhr, vor dem Historischen Rathaus/ Prinzipalmarkt in Münster.
Münster. Anlässlich der Ermordung der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini am 13. September 2022 im Gewahrsam der iranischen Sittenpolizei, die landesweite Aufstände im Iran auslöste, gar der Verein für politische Flüchtlinge (VfpF) Münster für Samstag, 21. September 2022, zu einer Protestkundgebung unter dem Motto: „Solidarität mit der Frauenbewegung im Iran“, von 12:00 bis 13:30 Uhr, vor dem Historischen Rathaus auf dem Prinzipalmarkt aufgerufen.
Der Femizid an Jina Mahsa Amini löste die schlimmsten Unruhen seit Jahren om Iran aus.In Teheran kommt es zu Kämpfen zwischen der iranischen Polizei und regierungsfeindlichen Demonstranten. Die Proteste, die nun an ihrem siebten Tag sind, haben 80 weitere Städte und Gemeinden erreicht. Eine Menschenrechtsgruppe sagte, mindestens 31 Zivilisten seien getötet worden.
„Die Aufstände in Iran haben mit der Ermordung von Jina Amini begonnen. Dieser Mord an einer Kurdin war der sprichwörtliche Tropfen, der für die Völker in Iran das Fass zum Überlaufen brachte. Das gilt vor allem für Frauen. Die Bevölkerung von Iran, die Kurdinnen und keine einzige Frau wollen das herrschende System mehr hinnehmen“, erklärt die PJAK-Vorsitzende Zîlan Vejîn.
Jina Mahsa Amini war am Dienstag vergangener Woche durch die Religionspolizei wegen ihres „unislamischen“ Outfits in Teheran festgenommen worden. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll die 22-Jährige ihren Hijab nicht regelkonform getragen haben. Sie sei deshalb auf eine Polizeiwache gebracht worden. Nach Polizeiangaben bekam sie dort „plötzlich Herzprobleme“ und fiel ins Koma.

Aminis Familie und Augenzeuginnen, die ebenfalls auf die Dienststelle gebracht worden waren, wiesen diese Darstellung zurück und warfen der Polizei vor, die Kurdin geschlagen zu haben, was schließlich zum Tod führte. Von einer Hackergruppe geleakte und durch Iran International, einem Medium der iranischen Exil-Opposition, veröffentlichte Krankenhausakten mit CT-Aufnahmen, die von Jina Mahsa Amini sein sollen, bestätigen die Version, wonach die junge Frau durch massive Gewalteinwirkung auf den Kopf gestorben ist. Auch die Teheraner Klinik, in der Amini behandelt wurde, hatte nach ihrem Tod in einem inzwischen gelöschten Post bei Instagram geschrieben, dass sie bereits bei der Aufnahme am Dienstag hirntot gewesen sei.
Proteste im Iran nach Tod von Mahsa Amini | DW Nachrichten