Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus (Holocaust-Gedenktag) – Auch 275 jüdische Bürger*innen aus Münster unter den Opfern

„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“(Primo Levi, Holocaustüberlebender und italienischer Schriftsteller)

NIE WIEDER FASCHISMUS !

Münster. Am 27. Januar ist der bundesweite Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus ( Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust). Die Stadt flaggt am Freitag an städtischen Dienst- und Schulgebäuden auf halbmast mit den Fahnen von Europa, Bund und Land.

Alljährlich, am 27. Januar, wird anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz durch die Rote Armee, an die Opfer des Holocaust gedacht. Seit 1996 erinnern vor allem Auschwitz-Überlebende  an die Menschheitsverbrechen im Nationalsozialismus. Auch 275  Bürger*innen jüdischen Glaubens aus Münster überlebten den Holocaust nicht. Vor 81 Jahren, am 27. Januar 1942, kam es zur 2. Deportation von jüdischen Familien aus Münster nach Riga/Lettland.

Auch jüdische Bürger*innen aus Münster wurden in Auschwitz von Nazis ermordet. Das Foto zeigt die Stolpersteine von Hugo und Adele Levy. Letzter Wohnort in Münster: Salzstraße 31. Foto: Münster Tube.

Vor 78 Jahren, am 27. Januar 1945, befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz – Birkenau, ein deutsches Konzentrations – und Vernichtungslager in Polen. Dort betrieben die Nationalsozialisten die größte Menschenvernichtungsmaschinerie der Menschheitsgeschichte

Schätzungsweise weit über 1 Million Menschen wurden dort überwiegend durch Vergasung und Verbrennen ermordet. Mindestens eine weitere halbe Million starben durch Hunger und Kälte. Etwa 90 % der Opfer waren Jüdinnen und Juden. Aber auch zehntausende Roma und Sinti, sowie sowjetische Kriegsgefangene überlebten Auschwitz nicht.

Und die meisten Schuldigen an Auschwitz, die Verursacher, die Nutznießer, die Täter und Ausführenden sind nicht nur ungeschoren davongekommen, sie wurden sogar wieder in allen entscheidenden Positionen eingesetzt. An die Schalthebel der Bundesrepublik, wie in der Ministerialbürokratie, der Verwaltung, der Wirtschaft, der Justiz, im Hochschul – und Erziehungswesen, in den Massenmedien, und sie bauten die Bundeswehr und die Geheimdienste auf. Sie, die sie ihre mörderischen Fähigkeiten im Dienste des Führers und der SS erwiesen hatten, konnten in diesem Lande wieder alles werden, bis hin zum Bundespräsidenten.

2017: Zeitzeugengespräch mit Holocaust-Überlebender Erna de Vries beim DGB Münster

Ausstellung United States Holocaust Memorial Museum Washington „Einige waren Nachbarn“ in Münster 

Münster: Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museum Washington D.C.

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