Münster. Ohne Angebot der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sowie des Bundesministeriums des Innern ist die erste Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen zu Ende gegangen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen der Gewerkschaften rigoros zurückgewiesen.

„Die Beschäftigten spüren die Inflation im Geldbeutel, sie erwarten in dieser besonderen Situation ein deutliches Signal und kräftige Gehaltserhöhungen. Die Gewerkschaften haben sich mit der Forderung nach 10,5%, mindestens jedoch 500 Euro mehr Gehalt klar und deutlich positioniert“, macht der Stadtverbandsvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ulrich Thoden deutlich.
Die Forderungen der Gewerkschaften sei zwar hoch, so Thoden, aber die Situation der Beschäftigten mache ein deutliches Gehaltsplus erforderlich. Gerade in Krisensituationen zeigten die Kolleginnen und Kollegen in Kitas, Jugendhilfe und Sozialarbeit, wie wichtig sie sind: „Sie sorgen dafür, dass die Menschen Beruf und Familie auch in diesen schwierigen Zeiten miteinander vereinbaren können.“
Die Gewerkschaft erwartet von den Arbeitgebern, nicht an Ritualen festzuhalten, sondern ihre Verantwortung den Beschäftigten gegenüber wahrzunehmen. GEW-Geschäftsführer Carsten Peters: „Die historisch hohe Inflation frisst die Gehälter auf – deshalb müssen die Löhne kräftig rauf! Die Arbeitgeber sollten aus den Ritualen von Verhandlungsrunden ausbrechen und ein Angebot machen. Sonst verpassen sie ihre Chance auf schnelle und konstruktive Verhandlungen.“
Info: Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst für Bund und Kommunen sind zwei weitere Verhandlungsrunden geplant. Hier die Termine: 22./23. Februar 2023 und 27. bis 29. März 2023.
Die Gewerkschaften verhandeln für rund 2,5 Millionen Beschäftigte. Im Organisationsbereich der GEW wird für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsbereich verhandelt, beispielsweise für Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialarbeiterinnen und -arbeiter.