Leserbrief an Münster Tube zum Beitrag vom 31.01.23: „375 Jahre Westfälischer Frieden – die ÖDP Münster unterstützt die Friedenskette“

Das „Frieden schaffen mit immer mehr Waffen“ wird auf beiden Seiten noch mehr Tote, Verletzte, Verstümmelte, Vertriebene und weiteres menschliches Leid schaffen (heute täglich ca 500 Tote). Und selbst dieses „Frieden schaffen“ hat einen ungewissen Ausgang. Denn niemand kann bei den Eskalationsmöglichkeiten heute sagen, wie dieser Krieg ausgehen wird. Sollte er ein militärisches Ende finden, ist damit keineswegs sicher, dass es dort nicht bald einen neuen Krieg geben wird. Auf den ersten Weltkrieg folgte bekanntlich bald der zweite, nach dem Ende des ersten Tschetschenienkrieges 1994 kam es 1999 zum zweiten Tschetschenienkrieg und dabei zur nahezu völligen Zerstörung der tschetschenischen Hauptstadt Grosny. Vom Risiko des „Ausgangs“ dieses Krieges in einen Atomkrieg ganz zu schweigen. Die strategische Unvernunft der Gewalt führt auf längerer Sicht nicht zur Lösung. Verhandeln statt Schießen ist die Lehre aus dem westfälischen Frieden.
Hugo Elkemann (Friedenskooperative Münster)
Fragen aus Münster zum Krieg in der Ukraine an Hugo Elkemann (Friedenskooperative Münster)