Fachkräftemangel: NRW legt „Sofortprogramm Kita“ vor – GEW: „Landesregierung darf nachhaltige Lösungen nicht vergessen

Münster. Mit dem „Sofortprogramm Kita“ will das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration den Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen bekämpfen. Die GEW begrüßt das Maßnahmenpaket als ersten Schritt. Es fehlen jedoch nachhaltige Lösungen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Foto: GEW / Shutterstock
Foto 1: GEW / Shutterstock, Fotos 2 u. 3 (Ulrich Thoden u. Carsten Peters): Lothar Hill.

Sofortprogramm kann nur kurzfristig helfen
„Die frühkindliche Bildung ist ein Schlüsselelement, um ungleiche Startbedingungen auszugleichen. Derzeit sind wir davon weit entfernt. Dass Chancengleichheit nicht realisiert werden kann, liegt auch an dem enormen Fachkräftemangel – viel zu häufig wird frühkindliche Bildung zu Betreuung. Aus diesem Grund ist das vorgelegte Sofortprogramm richtig und wichtig. Es kann kurzfristig im Umgang mit dem Fachkräftemangel in den Kindertagesstätten helfen. Dies geschieht vor allem dadurch, dass der Quereinstieg ausgeweitet werden soll und eine Imagekampagne junge Menschen für den Beruf begeistern soll. In NRW fehlen aktuell mindestens 24.000 Personen. Dieser Dringlichkeit werden die Maßnahmen nicht gerecht,“ so der GEW-Stadtverbandsvorsitzende Ulrich Thoden.

GEW-Geschäftsführer Carsten Peters: „Der angedachte Quereinstieg und die Einbeziehung von Absolvent*innen pädagogischer Studiengänge kann nur funktionieren, wenn den Fachkräften vor Ort Zeit für Anleitung und Unterstützung eingeräumt wird. Das kann nicht on top dazu kommen. Die Zeit fehlt den Fachkräften allerdings heute schon an allen Ecken und Enden. Deswegen darf nicht darüber hinweggetäuscht werden, dass die vorgestellten Maßnahmen den Mangel womöglich kurzfristig abmildern, aber die fehlenden Fachkräfte nicht ersetzen können.“

Mutige und schnelle Schritte sind notwendig
„Diese Sofortmaßnahmen sind ein erster Schritt, der kurzfristig helfen soll. Wichtig wären weitere Schritte hin zu einer nachhaltigen Lösung und zur Sicherung frühkindlicher Bildung. Vor allem aber muss allen klar sein, dass eine Imagekampagne nur wirkt, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen! Hier müssen mutige und schnelle Schritte folgen, die die enorme Arbeitsbelastung in den Blick nehmen“, so die Gewerkschafter.

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