Münster – Hiltrup: Gedenken an die NS – Zwangsarbeiter*innen

Münster, 16. November 2020 – Ein ökumenischer Vorbereitungskreis bestehend aus Vertreter*innen der katholischen und der evangelischen Kirche in Hiltrup, vom „Bündnis gegen Abschiebungen“ in Münster, dem „Institut für Theologie und Politik (ITP)“, Münster und der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA)“, Münster, hatten zu einer ökumenischen Gedenkveranstaltung am 15. November 2020 für die NS – Zwangsarbeiter*innen in Hiltrup aufgerufen. Diese Veranstaltung verstand sich als eine Alternative zum üblichen Volkstrauertagsgedenken.

NS-Zwangsarbeiter_HiltrupÖkumenisches Gedenken an die NS – Zwangsarbeiter*innen auf dem alten Friedhof in Münster – Hiltrup. Foto: Münster Tube.

Redner*innen waren Kaplan Andreas Britzwein von der katholischen Kirchengemeinde St. Clemens Hiltrup – Amelsbüren und Julia Lis vom „Institut für Theologie und Politik“ (ITP). Nach den beiden Redebeiträgen wurden auf dem Friedhof Kerzen auf den Gräbern der Zwangsarbeiter*innen angezündet und dort auch Blumen niedergelegt. Sie waren damals im Hiltruper Lager „Waldfrieden“ untergebracht. (Zwangsarbeit in Hiltrup)

Aufgrund der Coronapandemie musste die Gedenkveranstaltung zum Teil virtuell stattfinden. Die Redebeiträge von Detlef Lorber (VVN – BdA Münster) und eines Angehörigen des Bündnisses gegen Abschiebungen Münster, wurden daher bereits eine Woche zuvor aufgezeichnet und im Internet veröffentlicht.

Hier wurde ein ausführlicher Beitrag mit vielen Fotos zu der Veranstaltung in Hiltrp veröffentlicht: Lesen

Zwangsarbeiter_Hiltrup

Rede von Kaplan Andreas Britzwein (Kath. St. Clemens – Gemeinde Hiltrup/ Amelsbüren

Rede von Julia Lis (ITP Münster)

Ab 1943 kam es zu Massendeportationen von Männer, Frauen und Kindern aus der ehemaligen Sowjetunion, die Zwangsarbeit in Deutschland leisten mussten. Das Lager „Waldfrieden“ wurde daher ab 1943 mit Stacheldraht umzäunt und bewacht. In den überbelegten Baracken vegetierten nun bis zu 70 Personen.

Zwangsarbeit_Münster-Hiltrup

Die Lebensbedingungen waren äußerst schlecht. Die Insassen arbeiteten bei der Trümmerräumung in Münster, bei Hiltruper Bauern oder Industriebetrieben. Luftangriffen waren sie ungeschützt ausgeliefert. Zahlreiche Menschen verloren wegen der teilweise unmenschlichen Bedingungen ihr Leben. (Schwarze, S. 195f.) Quelle

Rede von Detlef Lorber (VVN – BdA Kreisvereinigung Münster)

Redebeitrag Bündnis gegen Abschiebungen Münster

Ausgebeutet für die „Volksgemeinschaft“? Zwangsarbeit im Münsterland während des „Dritten Reiches“

Ausgebeutet für die „Volksgemeinschaft“? Zwangsarbeit im Münsterland während des „Dritten Reiches“ LESEN

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timeline #6 – Thema: Zwangsarbeit

nsZ

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