DGB: Warnung vor Aktienrente – erforderlich ist eine Bürgerversicherung, in die ohne Ausnahme alle einzahlen

Münster. „Die geplante Einführung einer Aktienrendite ist ein “riskanten Irrweg”. Um die gesetzliche Rente als Herzstück der Sozialversicherungen armuts- und zukunftsfest zu machen, braucht es vielmehr die Umgestaltung zu einer echten Bürgerversicherung, fordert der Wohlfahrtsverband. Aktien auf Pump zu kaufen, bringt kaum Rendite und ist extrem risikoreich. Die gesetzliche Rentenversicherung ist denkbar ungeeignet, um damit an der Börse zu spekulieren“, macht die DGB-Stadtverbandsvorsitzende Pia Dilling deutlich.

Pia Dilling und Carsten Peters. Fotos: Lothar Hill u. DGB

DGB-Stadtverbandsvorstand Carsten Peters ergänzt: „Ziel einer durchgreifenden Reform muss es sein, die Rente armutsfest zu machen. Dazu gehört die Wiederanhebung des Rentenniveaus, die Einführung einer armutsvermeidenden Mindestrente und eine deutliche Erhöhung der Altersgrundsicherung vor. Eine Anhebung des Rentenalters lehnt der DGB, da dies faktisch zu Rentenkürzungen für Viele in anstrengenden Berufen, wie bspw. in der Pflege, führt“. 

„Anstatt die Menschen in der aktuellen sehr schwierigen politischen Stimmungslage im Land weiter zu verunsichern, braucht es Vorschläge für eine durchgreifende Reform, denn die Altersarmut ist zuletzt erneut gestiegen: Inzwischen ist mehr als jeder 5. ältere Mensch von Armut betroffen. Notwendig ist der Umbau des Rentensystems zu einer Bürgerversicherung, in die ohne Ausnahme alle einzahlen – auch Beamte, Abgeordnete und Selbständige. Die Beiträge müssen nicht allein an den Löhnen, sondern an allen Einkünften, auch Kapitalerträgen oder Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung, bemessen werden. Die Einführung einer Bürgerversicherung in der Rente ist nicht nur eine Frage der verlässlichen Finanzierung, sondern auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit”, machen die Gewerkschafter*innen deutlich.

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