Münster. Auf Einladung der Friedenskooperative (FRIEKO) Münster, beteiligten sich am 9. März 2024 rd. 25 Menschen an einer Gedenkveranstaltung für den Maler und Bildhauer Otto Freundlich, anlässlich seines 81. Todestages. Er wurde im Konzentrationslager Lublin / Majdanek oder Sobibor (vermutlich am 9./10. März 1943), von Nazischergen ermordet. Das Gedenken hatte vor der Bronzeplastik des Künstlers und Nazi-Opfers „Der Aufstieg“, am Servatii-Kirchplatz in Münster stattgefunden. Redner waren Hugo Elkemann (FRIEKO Münster) und Eckhard Müller (Lokalhistoriker aus Münster). Unter den Teilnehmer*innen waren auch neben Mitgliedern der FRIEKO, Angehörige der DFG-VK Münster und VVN-BdA Münster.
Angekauft wurde die Plastik am Servatii-Kirchplatz 1981 für 360.000 DM mit Mitteln aus dem 1977 eingerichteten „Fonds zur Anschaffung von Kunstwerken“.
*Otto Freundlich stammte aus einer jüdisch-assimilierten Familie in Stolp, Pommern (heute Polen). Nach einer kaufmännischen Ausbildung in Hamburg studierte er drei Semester Kunst-geschichte in Berlin und München. Um 1906 begann er mit eigenen Arbeiten. 1908 liess er sich in Paris nieder, wo er Picasso kennenlernte. In den folgenden Jahren war Freundlich zwischen Paris, Hamburg, München, Berlin und Köln unterwegs. Freundlich war mit zahlreichen Menschen aus der Kunstwelt, vor allem aber mit Künstlern befreundet. Besonders wichtige Unterstützer waren neben Hedwig Muschg der Kölner Sammler Josef Feinhals und der Direktor des Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg, Max Sauerlandt, der wichtige Werke erwarb, die 1937 beschlagnahmt wurden und – bis auf ein kürzlich wieder aufgetauchtes – bislang als verschollen gelten. Nach 1924 lebte Freundlich überwiegend in Paris. Als die Nazis in Frankreich einmarschierten, floh der Künstler in die Pyrenäen. Im Alter von 65 Jahren wurde er denunziert und deportiert. Wenn er nicht schon auf dem Transport starb, wurde Otto Freundlich im Vernichtungslager Sobibór umgebracht.
*Quelle: Kunstmuseum Basel
Münster: Denkmäler-Radtour Promenade: Skulptur „Der Aufstieg“ von Otto Freundlich (25. September 2020)
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