Antrag zum Bauvorhaben in der Hohen Ward sieht konventionelle Schweinemast vor
(v.l.): Carsten Peters, Magdalene Bröckers und Julia Burkhardt. Foto: Grüne Münster.
Münster – Der geplante Maststall an der Hohen Ward soll nach den eingereichten Unterlagen als konventioneller Schweinemast ausgeführt werden. Dennoch treffen die Initiatoren der Petition gegen den Bau, allen voran GRÜNEN-Fraktionsmitglied Magdalene Bröckers und SPD-Fraktionsvorsitzender Simon Kerkhoff, immer wieder auf den Versuch, den Stall unter das Label „besonderes Tierwohl“ zu stellen. Zuletzt hatte die FDP in Amelsbüren einen Landwirtschaftsbetrieb besucht, der nicht vergleichbar ist mit dem kontrovers diskutierten geplanten Maststall an der Hohen Ward und sich daraufhin zu den Befürwortern des Bauvorhabens gezählt.
„Es ist zu begrüßen, dass sich nun auch die FDP bei einem Landwirt über moderne Tierhaltung informiert hat, aber warum wird ein Stall besucht, der anders ist als der geplante? Denn beantragt ist für das kritisierte Vorhaben keineswegs ein Stall mit Auslauf und mehr Bewegungsfreiheit für die Tiere, wie der in Amelsbüren bietet, sondern eine konventionelle Stallhaltung der Haltungsstufe 2. Darauf hat auch jüngst schon die Bürger*inneninitiative hingewiesen“, macht Magdalene Bröckers deutlich: „Wunsch und Wahrheit sollten auseinander gehalten werden.“
Die GRÜNEN bekräftigen weiterhin ihre Ablehnung des geplanten Mastbetriebs mit knapp 1.500 Schweinen am Naturschutz- und Naherholungsgebiet Hohe Ward: „Wir halten diese Form der Tierhaltung nicht für zukunftsweisend und nachhaltig. „Tierwohl“ sieht nach aktueller Gesetzeslage lediglich vor, dass einem ausgewachsenen Schwein eine Fläche von 0,75 m² zur Verfügung stehen muss.
Der geplante Stall will nach momentan angegebener Plantierzahl jedem Schwein 0,94 m² einräumen. Jedoch zweifeln die GRÜNEN daran, dass diese Zahl unverändert bleibt. Und wer glaubt wirklich, dass sich ein Schwein mit einem Mastendgewicht von ca.110 kg auf den maximal 0,95 m² Raum pro Tier wohlfühlt? Um die 2.000 m³ Gülle und zusätzlich Emissionen produziert so ein Stall wie der geplante pro Jahr. Und dass das mit Naturschutz vereinbar ist, bestreiten nicht nur wir Grünen vehement“, so Fraktionssprecher Carsten Peters.
Und natürlich gehen auch die GRÜNEN von einer Prüfung durch die Verwaltung nach Recht und Gesetz aus. Falls der Stall jedoch so wie geplant und in der Lage gebaut wird, ist davon auszugehen, dass viele Bürger- und Bürgerinnen sich fragen werden, ob das noch das Recht und Gesetz in Bezug auf Tierhaltung ist, mit dem sie auch in Zukunft leben wollen.
Und eine offene Frage gibt es noch: Was meint denn die CDU-BV-Fraktion zur geplanten Mastanlage?“, stellt Co-Sprecherin Julia Burkhardt in den Raum.