GEW zum Unterrichtsausfall: „Jede Stunde, die ausfällt, ist eine zuviel“

Münster. Das Schulministerium hat aktuell Zahlen zum Unterrichtsausfall an Schulen in NRW veröffentlicht. Demnach fallen 4,7% der Unterrichtsstunden ersatzlos aus, allerdings werden nur gut dreiviertel aller Unterrichtsstunden gemäß Stundenplan erteilt. „Dass in NRW viel Unterricht ausfällt, war erwartbar und überrascht daher nicht, dass der Ausfall jedoch so hoch ist, erschreckt. Von der Landesregierung erwarte ich nun eine klare Strategie gegen den Unterrichtsausfall.

Ulrich Thoden Carsten Peters. Fotos: Lothar Hill.

Denn jede Stunde, die ausfällt, ist eine zu viel, weil es um die Zukunftschancen der Kinder und Jugendlichen geht. Politisch kann man nicht auf der einen Seite den Kompetenzrückgang der Schüler*innen beklagen und auf der anderen Seite den Unterrichtsausfall hinnehmen“, macht Ulrich Thoden, Stadtverbandsvorsitzender der GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) deutlich.

GEW-Geschäftsführer Carsten Peters ergänzt: „Wir sollten den Blick nicht nur auf die knapp 5 Prozent des Unterrichts richten, der ersatzlos ausfällt. Insgesamt konnten nur drei von vier Unterrichtsstunden gemäß Stundenplan erteilt werden. Bei beispielsweise 32 Unterrichtsstunden pro Woche bedeutet diese Zahl, dass knapp acht Stunden im Schnitt pro Woche ausfallen. Das ist zu viel!“

„Berücksichtigt man zudem, dass Ausfälle wegen Krankheiten, Exkursionen und / oder Klassenfahrten hinzukommen, so ist es immens wichtig, dass die Schulen genügend Lehrkräfte haben. 100% Stellenbesetzung reichen daher nicht aus, um den Unterrichtsausfall in den Griff zu kriegen. Wir fordern mindestens 110%, machen die Gewerkschafter deutlich.

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