DGB zum Rentenpaket II: Stabilisierung ist gut, aber noch kein Schutz vor Armut

Erwerbstätigenversicherung würde Rentenlücke schließen und hohe Einkommen müssen stärker an der Finanzierung beteiligt werden

Münster. „Wir begrüßen, dass mit dem Rentenpaket II eine Destabilisierung des Rentenniveaus bis 2039 verhindert werden soll. Dieser Schritt muss jetzt der Einstieg in eine faktenorientierte Diskussion über die Zukunft der Rente sein. Denn die Stabilisierung ist nur ein Anfang, schützt aber nicht vor Armut im Alter. Die unverzichtbare gesetzliche Rente muss endlich wieder den erarbeiteten Lebensstandard im Alter sichern. Die hohe Inflation sitzt den Rentnerinnen und Rentnern immer noch im Nacken. Die angekündigten Rentenerhöhungen sind zu niedrig für die, die von kleinen Renten leben müssen“, macht die DGB-Stadtverbandsvorsitzende Pia Dilling deutlich.

Pia Dilling und Carsten Peters. Fotos: Lothar Hill.

DGB-Stadtverbandsvorstand Carsten Peters ergänzt: „Wir brauchen jetzt dringend ein solides Finanzierungspaket, damit alle Menschen zukünftig mit einem Rentenniveau von 53 Prozent im Alter abgesichert sind. Alle Erwerbstätigen sollen schnellstmöglich in die gesetzliche Rente einzahlen. Diese Erwerbstätigenversicherung würde nicht nur eine große Gerechtigkeitslücke schließen, sondern bis in die 2060er-Jahre auch eine Finanzierungslücke in der gesetzlichen Rente. Diesen Vorschlag teilt auch der Sachverständigenrat.“

Deutlich kritisiert der DGB die geplante Aktienrente: „Mit 12 Milliarden Euro für die Finanzierung der Rente an die Kapitalmärkte zu gehen, ist eine Wette mit offenem Ausgang. Mit Mini-Erträgen auf Pump lassen sich die Renten nicht zuverlässig stützen. Die FDP müsste selbst wissen: Die Aktienerträge des Generationenkapitals mindern die Beiträge nur um höchstens 0,3 Prozent und das frühestens ab 2035. Sicher ist hier nur das Risiko.“

Dilling und Peters unterstützen die Position der Gewerkschaften und Sozialverbände: „Bauen wir ausreichend Kitas, ermöglichen wir Frauen Vollzeit, lassen wir Geflüchtete endlich schneller arbeiten, und sorgen wir für gute Löhne auf dem Bau, in der Landwirtschaft und auch im Büro, anstatt an der Börse zu zocken. Das sichert eine gute Rente.“

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